Liebes Forum,

vergangene Woche hatte ich ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch als Vorstandsassistentin.

Meine ursprüngliche Bewerbung war jedoch für eine andere Position in diesem Unternehmen.
Für diese Position (Beriech Marketing, mit Budgetverantwortung) lag meine Gehaltsvorstellung bei 2800 ? im Monat.
Diese Position wurde an einen anderen Kandidaten vergeben, jedoch unterbreitete man mir ein Angebot, als Vorstandsassistentin einzusteigen. Im Vorstellungsgespräch für die Position zur Vorstandsassistentin sagte man zu meinen Gehaltsvorstellungen, dass 2800 absolut im Rahmen sei und man mich noch, seitens der Personalabteilung. "einordnen" müsste.

Als ich Ende der letzten Woche zur Vertragsunterschrift kam, waren besagte 2800 ? als monatliches Gehalt (ohne weitere Zahlungen) vermerkt. Den Vertrag unterschrieb ich nicht sofort, sondern nahm ihn mit nach Hause. Am Freitag habe ich einen weiteren Termin, um den unterschriebenen Vertrag abzugeben.

Nach meinen Recherchen und nach meiner eigenen Einschätzung, könnte ich für diese Position durchaus 3000 ? im Monat verlangen. (Aufgaben u.a. Vorbereiten von unternehmerischen Entscheidungen, Teilnahme an Verhandlungen, Inhaltliche Vorbereitung und Nachhaltung von Aufsichtsratssitzungen, Gremiensitzungen, Geschäftsversammlungen etc.)

Ist es zu empfehlen, nochmal "nachzuverhandeln"?
Also am Freitag mit einem nicht unterschriebenen Vertrag zu erscheinen und nochmals den Punkt Vergütung ansprechen?
Immerhin habe ich mich mit dem Gehalt von 2800 ? auf eine ganz andere Position beworben.

Es handelt sich um ein Unternehmen in der Größenordnung 300 - 500 Mitarbeiter im Nordwesten Deutschlands.
Zu mir, ich bin 28, habe ein abgeschlossenes Studium (BWL) und einige Jahre Berufserfahrung (auch als Geschäftsleitungsassistentin)

Vielen Dank für eine Einschätzung

Grundsätzlich stimme ich zu, dass Du nachverhandeln kannst (ohne jetzt genaue Kenntnisse zum Gehaltsniveau zu haben).

Den Zeitpunkt finde ich allerdings nicht mehr ideal. Nach dem Vorstellungsgespräch, in dem die 2800 offensichtlich ja auch schon angesprochen wurden, hattest Du schon einen Termin zur Vertragsunterzeichnung. Der wurde nun verschoben.

Es gab also schon 2 Möglichkeiten, das höhere Gehalt anzusprechen. Im VG und beim ersten Termin zur Unterschrift.

Ich würde am Freitag nicht nochmal ohne Unterschrift gehen. Lieber vorher anrufen, Deine Forderung mit Argumenten schildern mit der Zielsetzung, am Freitag den Termin wahrzunehmen und mit dem neuen Gehalt zu unterschreiben.

Gibt es einen Tarifvertrag und wenn ja, wie ist die Stelle eingruppiert? Grundsätzlich sollte so eine Assistenzstelle am oberen Ende der Skala eingruppiert sein aufgrund der hohen inhaltlichen Komplexität der Tätigkeit (und auch im Hinblick auf die Arbeitsbelastung). 2.800 EUR klingt für mich nach ziemlich wenig Geld, aber ich kenne das lokale Gehaltsgefüge nicht. Welche Branche ist das denn?

(Ist das eine richtige Aktiengesellschaft und wie groß ist der Vorstand?)

Für eine Sekretärin wäre das Gehalt ok. Für einen akademisch ausgebildeten Vorstands-Assi ein Witz. Bei großen DAX Konzernen gibts da zwischen 60-75k!

Wir sind hier aber nicht bei irgendeinem DAX Konzern und wir sind hier auch nicht in Bayern.

Wie viele Gehälter bekommst du denn?
Das Gehalt ist wirklich etwas gering, aber jetzt noch nachverhandeln halte ich für sehr schwierig. Du hast den Zeitpunkt schlichtweg verpennt.
Ich würde allerdings auch mal anrufen und sagen was dich bedrückt, direkt mit ner langen Nase einzusteigen ist nicht besonders toll.
Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, das Gehalt nach der Probezeit aufzubessern.

Der Vergleich hinkt. Große DAX-Konzerne haben andere Tarifverträge und eine andere Tarifstruktur, dementsprechend höher sind natürlich auch die Vergütungen für solche Positionen. Dort werden aber auch selten externe Einsteiger auf hoch bezahlte Assistenzpositionen gesetzt, da ein gewisses Netzwerk vorausgesetzt wird. Ein norddeutsches Unternehmen mit 300-500 Mitarbeitern hat andere Rahmenbedingungen. Wenn das z.B. ein Lebensmittelhersteller im tiefsten Niedersachsen ist, dann ist das etwas anderes als bei einem Versicherungskonzern in München.

Das genannte Angebot ist dennoch gehaltlich zu tief.

Also als Assi der GL ist 2800 ein Witz aber du hast dich anscheint billig verkauft am Anfang. Willst du den Job unbedingt haben und hast sonst keine alternative? Dann unterschreibe und versuche beim nächsten gespäch neue zu verhandeln oder du kannst jetzt schon sagen, dass die ein klausel im Vertrag reinbringen sollen dass dein Gehlat nach der Probezeit auf 3000 erhöht werden soll.

Ich wohne selbst im Nordwesten. Das Gehaltsniveau ist hier nun mal recht niedrig. Du hast 2800,- gefordert, du hast sie bekommen. Nachverhandeln ist da eher nicht drin. Du hast aber die Möglichkeit, nach der Probezeit oder nach dem ersten Jahr dein Gehalt neu zu verhandeln. Zeige Leistung und es wird auch ein höheres Gehalt gezahlt. Nur sei dir im Klaren: Gehälter wie in den Ballungszentren sitzen hier nicht drin, es sei denn, du bist hier bei einem der wenigen Unternehmen, die einen Tarif besitzen.

Ich hatte als Ass. der GF 46k gefordert. War dem Chef zu viel. Auch als ich ihm anbot, erst mit 40 k zu beginnen und dann im dritten Jahr bei 46 k zu landen, war es ihm zu teuer. In Hamburg oder im Süden wäre bei der ausgeschriebenen Stelle ca. 60 k möglich gewesen. Aber hier läuft es halt (leider) anders. Einige Tage später kam dann die Nachricht, dass er einen anderen Bewerber genommen hätte. Hat er nicht, aber sein Stab darf jetzt mehr arbeiten, dabei stöhnten die schon damals....

Hallo Leute!

Ich habe mich auch als Assistentin des Vorstand beworben und habe nächste Woche ein Vorstellungsgespräch. Allerdings bin ich keine Akademikerin und arbeite zur Zeit als gelernte Bürokauffrau.
Nun meine Frage: Was ist 46 k etc.? Habe ich noch nie gehört.

Und was kann ich als Nichtakademikerin für diese Stelle im Raum Mannheim verlangen. Z. B. Pharmaindustrie?
Wären da 3000 Brutto bei Vollzeit zu viel verlangt??

Danke.

Ich finde es schwierig, dass du die Abkürzung "k" nicht zuordnen kannst. Sie kommt von "kilo" und steht für 1000, 46k sind also ein Bruttojahresgehalt von 46.000 Euro.

Raum Mannheim, Pharmaindustrie, da sollte es einen Tarifvertrag geben. Dann sind 3000 bzw. 40k sicher drin, selbst wenn es "nur" eine Sekretariats-Assistenz sein sollte, keine Stabsstellen-Assistenz. Aber erkundige dich nach einen TV und nach den Eingruppierungen für Assistenzen, als Vorstands-Vorzimmer bekommst du da eine ordentliche EIngruppierung.