Möglichkeiten als Finanzwirt mit WiWi-Studium
Hallo zusammen.
Ich habe einen ungewöhnlichen Karriereweg beschritten und bin daher momentan ein wenig am rätseln, welche Möglichkeiten ich auf meinen weiteren Weg habe. Über Ratschläge aus der Community wäre ich sehr dankbar.
Ich bin 32 Jahre alt und habe nach meinen Abitur ein Studium in Volkswirtschaftslehre begonnen. Dieses habe ich nach 5 Jahren ohne Abschluss abgebrochen und eine Ausbildung zum Finanzwirt begonnen. Dieses beendete ich als Jahrgangsbester und arbeitete danach 2 Jahre im m. D. in der Einkommens- und Körperschaftsteuerveranlagung im Finanzamt. In dieser Zeit habe ich an der Fernuniversität Hagen einen Bachelor WiWi begonnen. Nach 2 Jahren in der Finanzverwaltung bin ich in die freie Wirtschaft gewechselt und arbeite momentan in der Position eines SFA für eine WP & StBG. Meinen Bachelor habe ich im November erfolgreich in Regelstudienzeit abgeschlossen. Der Schwerpunkt des Bachelors lag auf betriebliche Steuerlehre (auch Thema der Bachelorarbeit).
Für mich stellen sich nun mehrere Fragen bzgl. meines weiteren Weges und Entscheidungen im Bezug auf Karriere, Gehalt und Studium.
Mein aktuelles Einkommen liegt bei ungefähr 48.000 € Brutto und enthält keine Boni oder Jahressonderzahlungen. Das Gehalt wurde vor Abschluss meines Studiums ausgehandelt. Meine Tätigkeit in der Kanzlei liegt schwerpunktmäßig in der Bearbeitung von EStE und der Erstellung von JA für Kapitalgesellschaften. Vereinzelt erstelle ich auch die FiBu zu den JA bzw. EStE.
Der aktuelle Arbeitnehmermarkt erscheint mir sehr leergefegt zu sein, wenn ich mir Portale wie Stepstone anschaue, aber auch die aktuellen Neuanstellungen meines AG. Ich sehe daher schon eine gewisse Verhandlungsposition bei mir. Welches Gehalt haltet ihr für realistisch beim o. g. Tätigkeitsfeld, einer Kanzlei mit 50+ MA und 4 Jahren Berufserfahrung (2 Jahre in der Finanzverwaltung, 2 Jahre in der Kanzlei).
Ich plane weiterhin kurz- bis mittelfristig die Steuerberaterprüfung zu absolvieren. Dabei stellt sich mir jedoch bereits eine Ausgangsfrage. Wird die Berufserfahrung die ich vor Abschluss des akad. Studiums angesammelt habe auf die 3 Jahre benötigte Berufserfahrung angerechnet, oder geht es um Berufserfahrung die nach Abschluss erreicht worden ist? Zählt zudem meine Zeit in der Finanzverwaltung als berufspraktische Zeit oder zählt nur die Zeit in der Kanzlei?
Studientechnisch stehe ich zudem vor der Wahl, ob ich einen Intensivkurs besuchen und die Prüfung sehr zeitnah belegen sollte oder ob ich erstmal einen Master of Taxation abschließen sollte und dann im Anschluss 2026 die StB Prüfung schreiben sollte. Für einen kurzen Weg spricht m. M. n. die Erfahrung aus der Finanzverwaltung. Die Prüfungen sind vom Niveau zwar anders als die in der StB Prüfung. Aber der gesamte Aufbau der Klausur und auch der Lösungsstil sind sehr ähnlich. Allerdings habe ich dort bei ggf. hohen Kosten am Ende bei einen Scheitern (Quote liegt ja immerhin bei 50% und dieses Jahr war ja auch nicht so schön. Der USt-Teil der Klausur fand ich pers. sehr unschön) nichts in der Hand und beim Master of Taxation immerhin einen LLM.
Vielleicht habt ihr ja ein paar Anregungen für mich und könnt vielleicht auch berichten, welchen Weg der AG idR bevorzugt (LLM oder Intensivkurs).
Liebe Grüße
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