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Arbeitszeiten DAX-Konzerne/Beratung Gesetz und Realität

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WiWi Gast

Arbeitszeiten DAX-Konzerne/Beratung Gesetz und Realität

Hallo, ich bräuchte mal ein paar Erfahrungswerte / Diskussionsansätze. In meinem Freundeskreis kam schon oft das Thema auf: wieviel ackern ist normal? Auslöser ein Bekannter, mitten im Leben stehend, Familie, von der externen in die interne Beratung bei einem Dax-Konzern gewechselt. Mit der Frau ergeben sich immer öfter interessante Diskussionen, wieviel ist normal, ist das alles heutzutage so, hat man andere Chancen, ist man wirklich allem so ausgeliefert oder nicht?

(in dem Fall ist es ja "nur" die interne Beratung, also im Vergleich zur externen "moderate" Arbeitszeiten, von ca. 8.00- 20, 21, 22 oder 23h, oft aber auch mit späterem Nochmal Dransetzen abends oder morgens ab 5 bzw. natürlich am Wochenende. Im Vergleich zur eternen Beratung nicht shocking, aber irgendwie schon so, dass Beziehung und Familienleben flachfallen)

Da nicht mehr viele meiner Bekannten BWLer sind und es doch unterschiedliche Welten sind, ob man sich mit einem BWLer oder einem Psychologen / einem niedergelassenen Arzt etc. unterhält, dachte ich, ich frage mal nach Euren Erfahrungen:

Seht / empfindet Ihr das auch so? Dass man keine Wahl hat, dass es heutzutage eben so ist, wegen der Projektarbeit und des Druckes, und der Weigerung mancher AG, für Positionen, die 1,5-2 Kräfte erfordern, mehr als eine einzustellen, dass man da mitmachen muss? Dass es bei allen Unternehmen so läuft? Kennt Ihr Gegenbeispiele?

In der Presse liest man immer etwas von der neuen Generation der AN, die sich nicht mehr die komplette Freizeit rauben lassen, die Work-life-balance für so wichtig halten und sich nicht knechten lassen, die Elternzeit nehmen - ist das in der Realität so oder ist das lediglich Wunschdenken?

Ich selbst war lediglich in Unternehmen beschäftigt (ISOVER, IBM ausserhalb des HQ), in denen irgendwie sehr auf Mitarbeitergesundheit geachtet wurde. Sicherlich gabs da insbes. bei Menschen mit Führungsverantwortung keine 37,5 Stundenwochen, aber dazwischen ist ja noch viel Luft.

DANKE

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WiWi Gast

Re: Arbeitszeiten DAX-Konzerne/Beratung Gesetz und Realität

Ich war auch in einer externen Beratung und in bin dann in eine interne Beratung (Dax 30) gewechselt. Die von Dir beschriebenen Arbeitszeiten hätte ich sogar in der externen "shocking" gefunden. Bei mir sieht es derzeit so aus, dass ich von 8-19 Uhr arbeite und selbst das finde ich mehr als ausreichend. Die Frage ist doch, wie viel Geld brauchst Du zum Leben. Je mehr Gehalt eine Firma Dir zahlt, desto größere Flexibilität setzt sie bzgl. Arbeitszeit und Einsatzort voraus. Ich hatte z.B. ein Angebot im Ausland, habe aber in meiner Region Haus und Frau und wollte es daher nicht annehmen (zumal es sich nicht gerechnet hätte) und bin somit "nur noch" für eine mittlere Managementkarriere vorgesehen. Es stört mich aber nicht. Mittleres Management verdient bei uns 150.000?, meine Frau verdient noch, unser Haus ist nach 15 Jahren abbezahlt und ich habe mehr Freizeit!

Insgesamt muss das aber jeder für sich entscheiden. Man sollte aber nicht für das Geld arbeiten, sondern für die allgemeine Zufriedenheit. Nicht jeder der so viel ackert, macht dann auch Karriere und ist dann sehr enttäuscht wie viel Leben er vergeudet hat.

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