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Aufwärtstrend im Consulting hält an

Die Unternehmensberatungen kommen schneller aus dem Corona-Tief als erwartet. Die Mehrheit der Consultingfirmen ist mit ihrer aktuelle Geschäftslage zufrieden oder sogar gut zufrieden. Eine besonders gute Geschäftslage und Geschäftsaussichten melden Sanierungsberater. So lauten die Ergebnise einer Branchenbefragung vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) im September 2020.

Blick hoch an der Glasfront eines Büro-Gebäudes.

Geschäftsklima - Aufwärtstrend im Consulting hält an
Bonn, 07.10.2020 (bdu) - Der Geschäftsklimaindex im Consulting hat sich zum dritten Mal in Folge verbessert. Der Indexwert stieg von 75,7 Punkten im Mai und 84,3 im Juni auf 91,9 Punkte im September 2020. Die Aufwärtsentwicklung des Branchen-Indikators fiel dabei etwas stärker als beim Index des ifo-Instituts aus. Besonders die Geschäftsaussichten werden so gut bewertet wie seit März 2019 nicht mehr. Das ergibt die Auswertung der vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) Ende September 2020 durchgeführten Branchenbefragung.

Die Mehrheit der Consultingfirmen aller Größenklassen bezeichnet die eigene aktuelle Geschäftslage als zufriedenstellend oder gut. Günstigere Geschäftsaussichten im nächsten halben Jahr werden ebenfalls in allen Größenklassen erwartet. Dabei äußern sich die größeren Unternehmensberatungen besonders optimistisch. Im Vergleich fällt die Einschätzung hinsichtlich Geschäftssituation und Geschäftsaussichten bei den kleinen Unternehmensberatungen unter 250.000 Euro Umsatz merklich skeptischer aus.

Mit einem Sprung von 21 im Juni auf 43 im September ist der Indexwert bei den Sanierungsberatern deutlich gestiegen. Auch die 6-Monats-Perspektive der Restrukturierungsberater liegt über der durchschnittlichen Erwartung aller abgefragten Beratungsfelder.

BDU-Präsident Ralf Strehlau "Die steigende Nachfrage nach Sanierungsberatern zeigt, dass die coronabedingte Wirtschaftskrise an Fahrt gewinnt. Die umfangreichen Unterstützungspakete der Bundesregierung für Unternehmen in der Krise hatten in den vergangenen Monaten aufschiebende Wirkung. Jetzt gilt die Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige Firmen wieder und die erwartete Welle von Restrukturierungsprojekten kommt damit ins Rollen."
 

Der Anteil der Unternehmen, die hingegen ihre aktuelle Situation als schlecht beschreiben, ist in den Beratungsfeldern Human Resources Beratung (HR) und Personalberatung, am höchsten. Zwar haben sich die Indexwerte im Vergleich zum Juni etwas verbessert, aber die Geschäftslage bleibt weiterhin angespannter als in den anderen Beratungsfeldern. In der HR-Beratung werden inzwischen Beratungsinhalte wie Coaching oder Trainings soweit wie möglich virtuell durchgeführt. Der notwendige Kontakt zu den Auftraggebern und deren Mitarbeitern lässt sich aber nicht überall durch digitale Formate ersetzen.

Bei den Personalberatern sorgen die coronabedingte Vorsicht der Unternehmen bei Personaleinstellungen sowie die Zurückhaltung der Kandidaten beim Jobwechsel in Krisenzeiten für herausfordernde Rahmenbedingungen. Immerhin knapp 40 Prozent der Headhunter erwarten aber günstigere Geschäftsaussichten im nächsten Halbjahr (ungünstiger: 23 %).
 

Nur noch 10 Prozent Kurzarbeit im Consulting
Die Unternehmensberatungen melden bei Beratern und Backoffice-Kräften in den Consultingunternehmen weiterhin stabile Mitarbeiterzahlen. Zusätzliches Personal haben zuletzt Sanierungsberatungen und IT-Beratungen eingestellt. Aktuell befinden sich nur zehn Prozent der Berater in Kurzarbeit. Zu Beginn der Corona-Krise hatte noch rund ein Drittel der Consultingfirmen angegeben, Kurzarbeit-Regelungen nutzen beziehungsweise vorsorglich anmelden zu wollen.

 

Hintergrund zur Geschäftsklima-Befragung
An der Online-Befragung unter Unternehmens-und Personalberatern im Zeitraum 18. September bis 28. September2020 haben 645 Unternehmen aus der gesamten Consultingbranche teilgenommen. Das Stimmungsbarometer für die Consultingbranche führt der BDU analog zur Methodik des ifo-Instituts durch. Ergänzend werden Einschätzungen der Marktteilnehmer zu aktuellen Zusatzthemen erhoben.