Ich denke mir, dass die Big Player genügend Bewerber auf ihre ausgeschriebenen Stellen haben. Wenn sie wirklich Bedarf haben, dann wird eine Stelle ausgeschrieben und es finden sich zahlreiche überqualifizierte Bewerber.
Warum sich dann also die Mühe machen, die Bewerbung zu lesen, die Stärken herauszufiltern, mit dem eigenen Bedarf oder den eigenen Möglichkeiten abzugleichen und das dann an dutzende Kollegen weiterzugeben, die das erst genehmigen müssen?
Sicher gibt es Unternehmen, in denen die Kultur auch so ausgelegt ist, dass man flexibel und schnell Plätze schaffen kann - auch wenn die erfolgreiche Initiativbewerbung meines Erachtens deutlich teurer für das Unternehmen sein muss als eine klassische - aber ich denke, dass solche Bewerbungen in den meisten Fällen (erst recht, wenn die Möglichkeit zur Initiativbewerbung erst gar nicht auf der Karriere-Seite des Unternehmens erwähnt wird) direkt im Papierkorb landen.
Das ist meine Meinung dazu und deshalb schreibe ich auch keine Initiativbewerbungen, da ich mir absolut keinen Erfolg erhoffe. Aber ich bin kein Personaler und weiß nicht, ob das wirklich wie von mir geschildert gehandhabt wird.
Dazu kommt, dass ich es mir extremst schwierig vorstelle, seine Interessen in der Initiativbewerbung realistisch darzustellen. Eben so, dass der Personaler direkt Möglichkeiten vor Augen hat.
Auf der anderen Seite zeigt so eine Initiativbewerbung natürlich das große Interesse am Unternehmen, wenn es nicht gerade eine Bewerbung ist, die im gleichen Wortlaut an 50 andere Unternehmen geschickt wird.
Mir wurde jetzt schon öfter von Freunden empfohlen, mich doch mal initiativ zu bewerben. Aber ich muss ehrlich sagen, dass mir der Zeitaufwand für die geringe Chance (wie ich denke) zu groß ist. Heißt nicht, dass ich lieber Standard-Bewerbungen an zig Arbeitgeber sende, aber so eine Initiativbewerbung muss wirklich sitzen. Da reicht kein "Interesse wecken" wie bei der normalen Bewerbung, da muss man den AG schon schriftlich vollständig von sich überzeugen.
Außerdem wähle ich persönlich sowieso immer nach der Stelle/Tätigkeit an sich aus, nie nach dem Unternehmen. Wenn für mich die Stellenausschreibung passt, dann checke ich, ob das Unternehmen ebenfalls zu mir passt. Ich mach's aber nicht umgekehrt und sage, dass ich unbedingt bei Bosch arbeiten möchte und mir dort eine Stelle raussuche bzw. schaffen lasse, die zu mir passt.
Nochmal: Meine Meinung, bin kein Personaler und habe mich noch nie initiativ beworben. Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen und wäre dann auch bereit, Initiativbewerbungen zu erstellen.
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