Hallo, ich bin Verbandsprüfer (Prüfungsbereich Banken) und habe in der Praxis so gut wie nichts mit steuerlichen Themen zu tun. Auch in meinem bisherigen theoretischen Werdegang (Bankkaufmann --> Bankfachwirt --> Betriebswirt (VWA) --> Bankbetriebswirt --> berufsbegleitendes Aufbaustudium zum Dipl.-Kfm. (FH) haben Steuerthemen keine Rolle gespielt. Soll heißen, ich bin steuerlich blank ;-)! Wem ging es, bevor er die StB-Examensvorbereitung anging ähnlich? Ein Dozent der ABC-Steuerfachschule in Plauen meinte, ein mehrwöchiger Präsenzlehrgang reiche aus. Man lerne nicht fürs Leben, sondern rein für die Prüfung, und dafür wird man fit gemacht. Oder würdet Ihr es schon als sinnvoll erachten, ein Wochenend-Präsenzseminar vorzuschalten, das ab November beginnen würde?

Ohne vorherige Erfahrung garantiere ich dir das ein rein "mehrwöchiger" Kurs niemals ausreichen wird. sry...

Selbst mit Jurastudium oder sonstiger steuerlicher/rechtlicher Ausbildung, bereiten sich die meistens i.d.R. 1 Jahr mindestens im Voraus vor.... wobei dann trotzdem nicht alle schaffen...

Ein mehrwöchiger Präsenzlehrgang reich aus, wenn du

• selbstständig regelmäßig lernst und frühzeitig damit anfängst. Ein Beginn ein Jahr im Voraus mit Lehrbriefen ist kein Muss, aber sicher hilfreich, wenn man komplett blank ist.

• viele Klausuren schreibst, am besten unter Examensbedingungen in den Klausurenkursen

Dass du steuerlich bisher noch nichts gemacht hast, ist für die Prüfung kein Problem. Da hat dein Dozent recht, man lernt für die Prüfung. Das Kriegsentscheidende ist auch nicht das steuerliche Wissen, sondern insb. die Klausurentechnik. Daran scheitern die meisten. Man sagt häufig, dass das Bestehen der Prüfung zu 1/3 Wissen, zu 1/3 Technik und zum letzten 1/3 Glück sei.

"Schwierig" i.S.v. den Sachverhalt habe ich nicht verstanden, gibt es beim StB-Examen sehr selten. Die Schwierigkeit liegt eher in der Masse des Stoffs und darin, dass man das alles neben dem 40-50 Std. Job machen muss. Man wird daher nicht drum herum kommen, vor der Prüfung Mut zur Lücke zu beweisen. Man kann nicht alles lernen, was theoretisch dran kommen kann (daher auch 1/3 Glück).

Das sind aber trotzdem alles mehr oder weniger umfangreiche Aufgaben, die für sich genommen alles anderer als Raketenwissenschaft sind.

Von Anfang an dran bleiben (ca. 1 Jahr vor der Prüfung sich langsam an die Themen herantasten, z.B. mithilfe von Lehrbriefen) und systematisch an die Sache ran gehen, dann klappt das auch.