Hey,

gibt es im Bereich Tax auch große Nachfrage nach "Top-performern", ähnlich wie im Bereich Jura?
Oder werden hier so ziemlich alle gleichgestellt, Prüfungsnote "egal".

Meinst Du die Endnote im StB-Examen? Wenn die nicht gerade außergewöhnlich top ist (besser 3,x), dann wird Dich danach niemand fragen. Beim StB zählt nicht das WIE, sondern das OB. Ist also massiver Unterschied zu den 2 Staatsexamina der RAe. Im Bereich Tax wird daher neben dem StB auch auf die Noten aus dem Studium geachtet (BWLer) bzw. bei Volljuristen auf die Examensnoten.

Ich habe zumindest nie in irgendeiner Stellenanzeige gelesen, dass eine bestimmte Examensnote gefordert wird. Auch habe ich nie von inoffizieller Seite gehört, dass Steuerberater ab einer bestimmten Note als besonders "befähigt" gelten und die anderen nicht.

Ich schätze, dass man sich als Steuerberater sowieso nur mit Doktortitel oder mit der Qualifikation als Volljurist als besonderer "Fachmann" verkaufen kann. Die Examensnote zählt da glaube ich nicht so wirklich viel. Afaik gilt die eher als Fleißnote und im Examen soll ja angeblich eh nur die Fähigkeit, alles schnell runterschreiben zu können, zum Erfolg führen.

Jaja, das Steuerberaterexamen wird immer noch deutlich überschätzt.

Das StB-Examen wurde ja nur eingeführt, damit die BWLer auch mal Rechtsberatung machen können und nicht nur die Juristen. Ist doch ganz klar, daß das StbB-Examen weitgehend dem juristischen Examen nachgebildet ist: Staatliche Prüfung: hart, danach kannst du aber machen, was du willst.

Rechtsanwälte können Rechtsanwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer werden, aber BWL'er nur Steuerberater und Wirtschaftsprüfer.

Genau so ist es.

Was hat das denn mit der Frage zu tun, ob es im StB-Examen auf die Note ankommt oder nicht? Schon interessant, wie das StB-Examen hier z.T abgewertet wird. Dass bei den Volljuristen aus den Steuerabteilungen der Großkanzleien auch der ein oder andere hervorragende RA (mit Dr. und LLM) nach dem StB eingestanden hat, dass das StB-Examen mit Abstand eine harte Nuss war, spricht m.E. ziemlich dagegen. Bin selbst RA und StB und kann dies nur bestätigen. Man sollte das StB-Examen nicht als unmachbar darstellen, aber es ist und bleibt nunmal eine echte Hürde. Die Bestehensquoten aus dem Jahrgang 2010/2011 belegen das, insb. in Berlin.

Weil die Note bei den Juristen im StB-Examen halt immer besser ist als von BWLern, weil erstere schon in ihrem Leben viele viele Klausuren geschrieben haben. Und weil RA mehr Ahnung von Steuerrecht haben. Und nach einem harten Jurastudium freut man sich doch, wenn es auf die Note mal überhaupt nicht ankommt.

Es kommt im gesamten Jurastudium nicht auf die Noten an - nur mal so am Rande. Erst im Staatsexamen gehts ans Eingemachte. Das Gros der Juristen chillt doch um dann in den letzten 1 bis 1 1/2 Jahren wie bekloppt Stoff in sich reinkloppen zu dürfen. Echt mal, dass hier so viele Leute komplexe haben ggü. Juristen haben...

Es wurde doch nie behauptet, dass das StB.-Examen leicht sei. Es geht nur darum, dass Arbeitgeber aus der Examensnote offensichtlich nichts "ablesen" zu können glauben. Bei den Juristen herrscht ja das Vorurteil, dass man an der Examensnote die juristische Befähigung des Bewerbers sehr zuverlässig ablesen kann. Davon ist sowohl die Privatwirtschaft als auch die Wissenschaft überzeugt.

Vielleicht ist es bei StB-Examen nicht so, weil bei den Klausuren nur über die sehr knappe Bearbeitungszeit der Schwierigkeitsgrad erreicht wird. Wenn dies stimmt, wäre dann ja ein tieferes Verständnis für die Materie gar nicht nötig, vielleicht sogar hinderlich. Für zu viel Nachdenken und Abwägen hätte man ja keine Zeit.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass dieses Examen meist nebenberuflich abgelegt wird und die Kandidaten sehr unterschiedliche Voraussetzungen in Bezug auf gewährte Vorbereitungszeit mitbringen. Damit wären die Noten schlecht vergleichbar.

Vielleicht liegt es auch daran, dass in der Branche sowieso andere Fähigkeiten über den beruflichen Erfolg entscheiden. Oder es liegt an etwas ganz anderem....