Hi zusammen,

ich bin demnächst fertig mit meinem Bachelor in BWL mit Vertiefung Taxation.
Ich möchte anschließend gerne einen berufsbegleitenden Master in Taxation machen und strebe langfristig die Steuerberaterprüfung an. Mir stellt sich die Frage, ob es sinnvoller bzw. strategisch klüger bei einer Big4 Gesellschaft oder in einer eher kleinen Gesellschaft/Kanzlei zu arbeiten.

Pro Big4 sehe ich eher die Mitarbeit an wirklich großen Mandaten und ein größeres Team, also mehr Kollegen zum Kontakt knüpfen. Was die kleine Gesellschaft angeht, denke ich, ist, dass die Stimmung im Team vielleicht familiärer ist, man etwas flexibler rund ums Studium ist und bessere individuelle Betreuung, schnell Verantwortung an Mandaten und man lernt eher breiter statt punktuell in einem Bereich. Ich bin eigentlich kein Mensch der sich in einem Umfeld wohlfühlt, wo es Hauen und Stechen gibt, wo Arbeit nicht wertgeschätzt wird und es relativ unpersönlich ist. An sich bin ich auch eher für klein, aber hab irgendwie Angst dass ich mir dann irgendwas „verbaue“.

Im Vordergrund soll für mich stehen, dass sich das Studium trotzdem gut machen lässt nebenbei, da einem da ja auch nicht hinterher geworfen wird, und die Arbeitsatmosphäre sollte auf jeden Fall passen.

Was sagt ihr?
Habt ihr vielleicht berufsbegleitend studiert und könnt eure Erfahrungen teilen?

Hi,

mir erging es ähnlich. Nach meinem Studium bin ich in eine kleine WPG eingestiegen. Da gab es kaum eine richtige Einarbeitung. Es hieß dann schnell: mach. Ich wurde grob angeleitet und musste direkt voll reinhauen, was ganz schnell zur Überforderung führen kann. Bereits nach wenigen Monaten habe ich bereits volle Verantwortung für die gesamte Abwicklung einzelner Aufträge erhalten. Rückblickend betrachtet ging es mir viel zu schnell (und anderen Assistenten auch). Das „familiäre“ kann ganz schön tückisch sein. Wenn bei uns auch nur einer in der busy season aufgrund von Krankheit ausfällt, sind die Deadlines stark gefährdet und der ohnehin schon enorme Druck wird grenzwertig (wir haben schon jetzt 55h-60h-Wochen), zumal unsere Führung einfach nicht planen kann...

Wenn ich jetzt noch einmal zwischen Big4 und Kleinunternehmen wählen könnte, würde ich definitiv zu einer großen Gesellschaft gehen. Denn diese sind solide aufgestellt, tolle Fortbildungen (sehr wichtig), haben sehr gutes Wissen, sind digital (!!) unterwegs, haben kluge und effiziente Prozesse und das entsprechend gute Renommee.

WiWi Gast schrieb am 21.02.2021:

Hi zusammen,

ich bin demnächst fertig mit meinem Bachelor in BWL mit Vertiefung Taxation.
Ich möchte anschließend gerne einen berufsbegleitenden Master in Taxation machen und strebe langfristig die Steuerberaterprüfung an. Mir stellt sich die Frage, ob es sinnvoller bzw. strategisch klüger bei einer Big4 Gesellschaft oder in einer eher kleinen Gesellschaft/Kanzlei zu arbeiten.

Pro Big4 sehe ich eher die Mitarbeit an wirklich großen Mandaten und ein größeres Team, also mehr Kollegen zum Kontakt knüpfen. Was die kleine Gesellschaft angeht, denke ich, ist, dass die Stimmung im Team vielleicht familiärer ist, man etwas flexibler rund ums Studium ist und bessere individuelle Betreuung, schnell Verantwortung an Mandaten und man lernt eher breiter statt punktuell in einem Bereich. Ich bin eigentlich kein Mensch der sich in einem Umfeld wohlfühlt, wo es Hauen und Stechen gibt, wo Arbeit nicht wertgeschätzt wird und es relativ unpersönlich ist. An sich bin ich auch eher für klein, aber hab irgendwie Angst dass ich mir dann irgendwas „verbaue“.

Im Vordergrund soll für mich stehen, dass sich das Studium trotzdem gut machen lässt nebenbei, da einem da ja auch nicht hinterher geworfen wird, und die Arbeitsatmosphäre sollte auf jeden Fall passen.

Was sagt ihr?
Habt ihr vielleicht berufsbegleitend studiert und könnt eure Erfahrungen teilen?

Next 6 oder Next 10 würde ich aufgrund deines Textes empfehlen.