Bin der Poster von oben: Danke für die ausführliche Antwort. Dann auch nochmals meine Rückmeldung dazu.
Mein Annahme ist, dass unsere "Vergleichsperson" im Konzern motiviert ist und auch entsprechend aufsteigen will. Denn auch nur für eine solche Person entsprechende Karriere bei einer Big4 machen. Gerne kann ich dir den Weg nochmals aufzeigen mit den jeweiligen Stufen. Zumindest bei uns bekommt jeder, der möchte und die Leistung zeigt, einen 40h Vertrag bekommen. Natürlich wird nicht jeder AT, da das gar nicht jeder werden will. Diese Frage kommt immer wieder zur Karriere im Konzern, aber macht wenig Sinn. Warum den Gemütlichen "Chiller" mit einem motivierten Big4ler vergleichen?
Weitere Annahmen für die Rechnung: 10% LZ (unter dem Schnitt bei uns, aber will konservativ bleiben), Anspruch auf Weihnachts- und Urlaubsgeld und weitere Zulagen (gibt es meistens nach 12-18 Monaten Zugehörigkeit), 40h Vertrag, gerechnet mit den IGM Werten dieses Jahr
- Einstieg Master: EG10a - 75k EUR
- 18 Monate später: automatische Umstufung auf EG10b - ca. 85k EUR
- Nochmals 12-18 Monate später: Hochstufung auf EG11a (geht in den meisten Stellen noch automatisch bzw. über die Wertigkeit der Stelle) - ca. 90k EUR
- 18 Monate später: automatische Umstufung auf EG11b - ca. 95k EUR
- Jetzt ist meist ein Wechsel in eine EG12a Stelle nötig (kann schnell gehen in 6 Monaten oder auch mal 18 Monate dauern) - ca. 100k EUR
- 18 Monate später: automatische Umstufung auf EG12b - ca. 105k EUR
Ich nehme einmal jetzt den längeren Zeitraum und dann lange ich bei 6.5 Jahren für den Weg bis zur höchsten Tarifstufe. In der Realität sind die Gehälter je Stufe noch etwas höher, da der Durchschnitt der LZ höher ist als die angenommenen 10% und außerdem gibt es oft noch Sonderzahlungen für Mitarbeiter im Tarif. Aber möchte nicht zu optimistisch rechnen, da sonst wieder der Aufschrei kommt. In der Realität kann man aber bei uns oft aus einer EG11a z.B. in eine EG12a wechseln und muss nicht den Zwischenschritt über die EG11b gehen.
Jetzt steht der Schritt zum AT Mitarbeiter an. Hier hängt jetzt in der Tat einiges von der Verfügbarkeit von Stellen ab. Aber wir haben als Firma seit Jahren enormes Wachstum und daher gibt es auch genug Stellen. Budgets können natürlich immer gekürzt werden, aber das macht jetzt wenig Sinn für eine "durchschnittliche Betrachtung", da auch mal eine Big4 (so wie jede andere Firma) kürzen kann oder will.
Jetzt sehe ich aber schon einen deutlichen Unterschied beim Gehalt und das wirklich auf jeder Stufe.
WiWi Gast schrieb am 21.02.2023:
Ist das so, dass man spätestens ab 8 Jahren BE im Konzern AT wird? Ist der Tarif also nur für die ersten paar BE und spätestens nach 8 Jahren ist man AT mit den berühmten 120k+? Und hat man dann noch die 35 bzw. 40 Stunden Woche? Klingt alles doch ein wenig arg nach Sugar Coating für mich.
Im Audit sieht der übliche Pfad ohne etwas zu beschönigen in etwa so aus:
- Einstieg mit ca. 55-58k Cash, zusätzlich Überstunden. Jedes Jahr ca. 7%+
- nach 4-5 Jahren und abgeschlossenen WP wird man Manager mit ca. 95-100k all in
- nach 6-8 Jahren wird man Senior Manager mit ca. 120k all in
- Danach sicheres Potential bis 140-150k, ab dann muss man Director werden (sind je nach Big4 ca. 10-60% der WPs über 40) --> schafft nicht jeder!
Voraussetzung: Examen schaffen. Das klappt nicht bei allen, bzw. nicht alle wollen das. Anteil der drop outs bzw. die längere Zeit als Senior / Manager rumtingeln relativ hoch (ca. 50% würde ich schätzen). ABER: jeder der bereit ist bekommt diese Progression. Keine Politik, keine freie Stellenfrage, keine Frage des Budgets. Wer das Examen besteht, hat schon fast einen gesetzlichen Anspruch auf diesen Pfad.
Mich würde mal interessieren, wie dazu im Vergleich der "realistische" Pfad im Konzern aussieht. Also ohne dass gerade die eine AT Stelle im Team frei wird, keine Budgets gekürzt werden und natürlich dass man im richtigen Konzern ist (nicht alle DAX40 sind OEMs). Mein Eindruck war immer, dass der Einstieg in Cash und Stunden besser ist, aber doch recht viele (>70%) auf einer (wenn auch hohen) EG hängen, ggf. sogar nur mit 35h Vertrag obwohl sie mehr wollen. Das würde dann gutes Gehalt zwischen 80-100k bedeuten, aber mehr auch nicht.
WiWi Gast schrieb am 21.02.2023:
Die erste AT Stufe ist bei uns (DAX IGM) noch sehr gut planbar und in vielen Fällen auch gut erreichbar für Leute ohne Führungsrolle. Dann sprechen wir von einem Gehalt im Bereich 115-125k, BAV und weitere Benefits.
Danach wird es weniger planbar, da man für das nächste Level entweder eine „Expertrolle“ braucht oder in eine Führungsrolle muss.
Aber die oben genannten ~120k sind recht gut planbar und können je nach Leistung und interner Entwicklung (wenn man denn aufsteigen will. Will übrigens nicht jeder. Bevor das Argument gleich wieder kommt im Sinne von „ewig Sachbearbeiter“) in 4 bis 8 Jahren bei uns sehr gut erreicht werden. 4 Jahre sind dabei eher die Ausnahme und da muss auch richtig Gas gegeben werden. 8 eher die Ausnahme im negativen Sinne. 5-6 wohl ein realistischer Schnitt.
Noch zu Einordnung dazu:
- Einstieg bei uns ist EG10a mit Master (Bayern)
- 100k knackt man spätestens ab der EG12a (also zwei Stufen höher als der Einstieg)
- nach EG12b kommt der oben genannte AT Bereich
Der für mich entscheidende Punkt ist aber, dass man im Konzern für diese Entwicklung weniger Stunden ableisten muss und über die ganze Zeit hinweg auch besser bezahlt wird. Der oben oft genannte „Break-Even“ setzt meist ab dem 1. Manager Level ein. Aber dann dauert es eben nochmals 1-2 Jahre um das niedrigere Gehalt zuvor aufzuholen.
Kumulativ betrachtet wäre jemand in einer Big4 dann nach ca. 8 Jahren finanziell auf gleichen Level. Ich habe keine echten Zahlen, da ich vor Jahren nur Praktikant damals war bei den Big4, aber ich würde mal behaupten, dass nicht mehr als 20% der Leute so lange bei den big4 bleiben.
Und bevor jetzt wieder das Argument kommt, dass man bei den Big4 mehr verdient mit eingerechneten Überstunden. Das stimmt zwar, aber diese Möglichkeit hast du im Konzern auch, da Überstunden erfasst werden und dann abgefeiert oder ausbezahlt werden. Daher ist ein 1:1 Vergleich nur über das Gehalt ohne Überstunden möglich
WiWi Gast schrieb am 21.02.2023:
Ich bin bei den Big4 im Audit als WP und hab nach auch exakt 6 Jahren BE 120k Zielgehalt als SM, wobei die Progression über die nächsten 2-3 Jahre noch bis ca. 140k geht. Dann müsste ich nochmal befördert werden (durchaus realistisch). Mein Werdegang war zwar ambitioniert, aber realistisch schaffbar. Gibt bei uns mehrere mit vergleichbaren Profil. Ist das auch der Standard Pfad bei DAX40? Ich rede nicht von ganz wenigen IC Stellen (da wären 160k nach 6 Jahren auch eher mau wenn ich das gegen external halte) sondern Stellen mit vergleichbaren Profil (Finance, Controlling, Interne Revision etc.)
WiWi Gast schrieb am 20.02.2023:
WiWi Gast schrieb am 20.02.2023:
Aua! So viel Unwissenheit in einem Beitrag.
Big4 niemals 70k nach einem Jahr. Nicht mal annähernd und Konzern unterschätzt du deutlich
WiWi Gast schrieb am 20.02.2023:
Big 4 >>>> DAX40
Nach 1-2 Jahre verdient man schon mehr und hat viel bessere Aussichten. DAX40 Sacharbeiter steigen nie auf und verdiene nur 70k. Die bekomme ich nach 1 - max. 2 Jahre.
Ich arbeite bei Daimler, dort ist bei 70k Schluss.
Selbst Führungskräfte kommen kaum auf 90/100k.
Die guten Zeiten sind vorbei!
Ich arbeite Mercedes (Daimler Truck mag anders zahlen) und verdiene nach jetzt 6 Jahren 160k. Einstieg mit Master von Target Uni. Bei den Big 4 würde ich wohl noch unter 100k verdienen. Einstieg im Traineeprogramm war außerdem auch schon ca. 25k mehr als Big4. Die Konzerne zahlen schon seit längerem für High Performer auch entsprechende Gehälter… Schaut euch die Top ICs an, da verdient das Director Level 250/270k also so wie MBB auf dem Level des Principal zahlt. Denke das Dax40 meilenweit vor Big4 ist, ist jedem hier klar…
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