Tätigkeit im SAP-Bereich, möchte gern Teilzeit(?) arbeiten
Ich stelle hier mal eine für dieses Forum ungewöhnliche Frage. Ich möchte nicht zu McKinsey oder ins IB, ich möchte das genaue Gegenteil: so wenig wie möglich arbeiten.
Ich hatte zwar zwischendurch mal einen Hänger, aber wenn alles klappt (wovon ich ausgehe, wird mein CV in 1,5 Jahren so aussehen):
- 31 Jahre
- Magister in Ge-Wi Fach 1,6
- nicht konsekutiver Master in Informatik, ~1,8-2,0
- addiert rund 1 Jahr BE als IT-Servicetechniker, Arbeitszeugnis gut
- 2 Jahre BE als SAP Berater/Entwickler, davon das meiste in Teilzeit, aber kein Praktikum, richtige Arbeit mit richtigem Geld :)
- Masterarbeit parallel dazu im Unternehmen und ebenfalls im SAP-Bereich
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Weiterbildungen: Unizeritfikat BWL für GeWis mit Schwerpunkt Rechnungswesen, 30 Credits in Finance, SAP TERP10, 5 Monate Vollzeit SAP ABAP-Schulung, alle drei BW-Kurse von erp4students, zwei Wochen in Weiterbildung Walldorf (FI-GL + FI-CA = Branchenlösung für Massenbuchhaltung)
- SAP Zertifizierungen: TERP10, Development Associate ABAP, Application Associate BW mach ich auf jeden Fall auch noch
Eingearbeitet werde ich im Moment umfassend, aber eher breit als tief, sprich alles in FI, CO und BW, alles im Rahmen von Projekten wo entweder viel im System umgebaut oder gar neu eingeführt wird. Spezialgebiete werden sich sicherlich in den nächsten 1-2 Jahren herauskristallisieren.
Mein Firma will mich auf jeden Fall übernehmen. Ich würde mit den Qualifikationen natürlich auch problemlos überall anders eine Stelle als Junior-Berater oder - Entwickler bekommen, wobei ich das gar nicht will, fühle mich im Moment durchaus wohl (es fehlt nur der Draht zu den Kollegen, bin der einzige in meinem Altersbereich in der Firma).
Problem:
Ich verdiene jetzt in Teilzeit bei 20h ~20k all-in. Ich wohne zu zweit auf 83m², habe kein Auto, weil ich auf Arbeit Fahrrad fahren (5min) oder laufen (15 min) kann. Nach Abzug aller Fixkosten und Essen bleiben mir jeden Monat 600 EUR für den reinen Konsum. Das reicht vollkommen inkl. 2x Urlaub im Jahr in Europa. Natürlich werden die Ansprüche nochmal etwas steigen. In anderen Städten benötige ich vielleicht eher ein Auto, vielleicht kommt mal ein Kind (frühestens in vier bis fünf Jahren, eigentlich haben wir gar keinen Bock drauf), man könnte mal weiter weg verreisen ect. Eine betriebliche Altersvorsorge wird es nach der Übernahme geben. Das hält sich aber im Rahmen. Wohneigentum zum Selber-Bewohnen ist ebenso nicht geplant, das wäre bei den Mini-Mieten hier in der Region sinnfrei - Nutzen gering, aber nur mehr Arbeit.
Wegen progressiv steigender Steuerlast und meiner aktuellen Grundzufriedenheit verläuft meine Nutzenfunktion für jeden verdienten Brutto-Euro mehr ganz schön flach;).
Allerdings bin ich, wie für einen Geisteswissenschaftler zu erwarten, ein sehr sehr fauler Mensch. Mein Ziel ist nicht die große Karriere, sondern möglichst wenig zu arbeiten. Ich bin stark introvertiert und brauche einfach meine ein, eher zwei Tage in der Woche meine persönliche Ruhe um meine Batterien aufzuladen. Die Freundin und der Freundeskreis wollen natürlich am WE auch bespaßt werden. Geht nun das WE dafür "drauf" (was ja schön ist, mir aber eben keinen Erholungseffekt bietet), so will ich einfach ein bis zwei weitere Tage für mich.
Im Moment geht das prima. Drei Tage bin ich in der Firma, am WE bei der Freundin, Abends mal was mit Kumpels und Montag + Freitag habe ich für mich. Da fällt zwar auch Unikram an, aber das bisschen für die 15 Credits die ich als Teilzeitstudent mache sitzt man ja auf einer Arschbacke ab (zumal ich Unizeug auch als wesentlich angenehmer empfinde als arbeiten).
Der Job als solcher ödet mich hochgradig an. Erstens sind da ständig andere Menschen (=nervt und saugt Energie), zweitens sind die Tätigkeiten langweilig. Nein, ich bin nicht komisch und unkommunikativ, im Gegenteil, ich brauche nur vergleichsweise viel "Me-Time", denn nur da laden introvertierte Menschen ihre Akkus auf. Programmieren macht sehr viel Spaß, aber das sind in der Realität vielleicht 3% der Arbeitszeit, wenn mal aller drei Monate mal ein kleines Programm aufgesetzt werden muss. In anderen Firmen wird sicher mehr entwickelt, das hat allerdings kaum Zukunft, da die Programmierei zunehmend nach Indien verlagert wird.
Wie gehe ich nun vor, wenn ich auf keinen Fall den Rest meines Lebens 40-45h an fünf Tagen die Woche arbeiten möchte? Der Traum wäre eine Vier-Tage-Woche mit zwei bis drei Tagen 8-9h in der Firma und ein bis zwei Tagen Homeoffice (z.B. Remote-Entwicklung, Customizing oder auch nur die Präsi für den Vorstand machen). Das wird in meiner jetzigen Firma wohl nicht möglich sein. Dafür bin ich gerne bereit beim Gehalt zu verzichten.
Wo gibt es sowas und wo kommt man mit meinem Profil an so etwas heran?
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