Hallo liebe Forengemeinde,
ich bräuchte mal Meinungen von Dritten:

Aktuell befinde ich mich im BWL-Master und möchte später im Controlling arbeiten.
Leider hatte ich weder im Bachelor, noch habe ich jetzt im Master, einen Schwerpunkt auf Controlling legen können.

Der Bachelor war mit Branchenschwerpunkt und der Master ist sehr allgemein, komplett ohne Schwerpunkt. In meiner näheren Umgebung gibt es leider keine Hochschule, die einen Master mit Controlling-Schwerpunkt anbietet und ich habe hier eine recht gute Werkstudentenstelle.

Mein Bezug bisher zum Controlling:

Vorlesungen zu Grundlagen Controlling, Kostenrechnung,Finanzierung, Investition, strategisches Controlling, Fallstudien zum Controlling

5 Monate Praktikum im Controlling

Bachelorarbeit zu einem Controlling-Thema in einem Unternehmen

(Masterarbeit soll auch wieder über Controlling geschriebenwerden)

-> 1 jährige Werkstudententätigkeit im Controlling

Meine Frage ist nun, ob ich auch ohne offiziellen Controlling-Schwerpunkt gute Chancen auf einen Job habe (mit meinen Praxiserfahrungen) oder ob die Unternehmen da knallhart aussortieren? In den Stellenanzeigen steht zu 99% , dass man einen Controlling-Schwerpunkt belegt haben sollte. Wie sind da eure Erfahrungswerte? Sollte ich doch lieber umziehen und an einer anderen Hochschule einen entsprechenden Master belegen, um einen offiziellen Schwerpunkt ausweisen zu können , oder zählt am Ende Praxiserfahrung dann doch mehr. Wie sieht das im späteren Karriereverlauf (mit >= 2 Jahren Berufserfahrung) aus, bekommt man Probleme ohne offiziellen Schwerpunkt?

Schwerpunkt interessiert mit Praxiserfahrung keine Sau mehr.
Ich arbeite jetzt im Bereich Logistik, obwohl ich an der Uni die Vertiefung Logistik abgebrochen habe, das mir das Rechnen dort zu hoch war :)

Kein Schwein interessiert sich für Schwerpunkte oder Noten oder Studiengänge. Leidenschaft, Engagement, Lernbereitschaft und Intelligenz zählen. Unser Controllingleiter hat gar kein Studium, kommt aber trotzdem super klar.

Lounge Gast schrieb:

Kein Schwein interessiert sich für Schwerpunkte oder Noten
oder Studiengänge. Leidenschaft, Engagement, Lernbereitschaft
und Intelligenz zählen. Unser Controllingleiter hat gar kein
Studium, kommt aber trotzdem super klar.

Und wir stellen durch die Bank nur Leute mit Schwerpunkt ein. Die Welt ist bunt. ;-)

Dinge wie Leidenschaft, Engagement, etc. kann man vorher nur schwer einschätzen, wenn jemand sein Studium nach einem Fachgebiet ausgerichtet hat, zeugt das aber zumindest von langfristiger Planung und Interesse an dem Fach. Ansonsten hat das einfach etwas von Beliebigkeit, wer will schon Leute, die einfach studieren und dann schauen, wo sie durch Zufall landen?

Danke für eure Antworten. Gibt es sonst noch Meinungen dazu?
Grüße

es kommt wirklich nicht auf die Schwerpunkte im Studium an, esk ommt drauf an, wie man seine Erfahrungen verkauft.

Ich hab z.b. nichtmal BWL studiert, sondern VWL, 1 Controlling-Vorlesung belegt und bin jetzt Controller in einem Chemieunternehmen als Verantwortlicher der Supply Chain. Da hat mir eben mein Praktika in der Logistik bzw. Werksstudententätigkeit geholfen reinzukommen und das Unternehmen sucht sonst eher Controlling-MA die auch einen technischen Hintergrund haben um eben da die Hintergründe zu verstehen und nicht nur mit Zahlen hantieren zu können. Das ist dort wichtiger als irgendein Schwerpunkt in einem wirtschaftlichem Studiengang.

Aber ist halt von Unternehmen zu Unternehmen anders.

Du hast keinen Grund umzuziehen, mit den Grundkenntnissen, dem Praktikum, Bachelorarbeitsthema und der Werkstudententätigkeit im Controlling bist du gut aufgestellt. Bei den Schwerpunktforderungen in den Stellenausschreibungen geht es meist eher um die Themenaffinität, und meint damit (zumindest bei uns, Industrieunternehmen, Mittelstand) eine Kombination aus Fachkenntnissen, Interessen und Praxiserfahrung, aus denen sich ein roter Faden ergeben sollte. Der ist bei dir definitiv vorhanden. Man kann auch in der Praxis weiterlernen!

Habe WP/ReWe/Steuern/Finance gemacht, ohne Controlling, und arbeite jetzt als Controller. Die Arbeit ist schon anders als die Erbsenzählerei der WPs/Buchhalter, aber ich habe mich da problemlos rein gefunden.

Ich bin bei einem großen Konzern und keiner unserer Controller hat einen Controlling Schwerpunkt im Studium gehabt. Die meisten haben nichtmal bzw. nicht BWL studiert.

Danke für eure Ausführungen! Das macht mir auf jeden Fall Mut! Dann bleibe ich an meiner FH und bemühe mich um eine Masterthesis im Unternehmen mit Co-Thema.

Grüße