Guten Tag zusammen,

ich studiere derzeit in Bremen, möchte mich studientechnisch aber aus einigen Gründen umorientieren. Es soll in Richtung Wirtschaftswissenschaften gehen und zwar am liebsten dual, die Vorteile (und Nachteile) liegen ja auf der Hand.

Da ich Automobilbegeistert bin möchte ich mein Glück gerne bei VW oder ähnlichen Konzernen versuchen. Das die Bezahlung dort mehr als gut sein wird, habe ich bereits herausgefunden. Zwei Dinge, die ich noch wichtiger finde, jedoch nicht:

• Ich habe häufig etwas von einer 35 Stunden Woche gelesen, kann mir das aber beim besten Willen nicht vorstellen! Nach den Gehältern, die im gleichen Atemzug genannt wurden, scheint es mir jedoch höchst unwarscheinlich, dass von Fließbandarbeitern geredet wurde. Wie sehen denn die Arbeitszeiten tatsächlich so aus und wie entwickeln sie sich im Verlauf des Aufstiegs?

• Das Wichtigste: Was genau tut man denn so als BWLer bei VW? Ich weiß, diese Frage klingt zunächst dämlich, aber bei einem so riesigen unternehmen kann ich mir das einfach nicht so gut vorstellen wie z.B. bei einem Autohaus. Es gibt doch vermutlich unheimlich viele BWLer, die für VW Arbeiten und nicht jeder von denen - vermutlich nicht mal jeder zehnte - kann eine Führungsposition wie Abteilungsleiter (so viele Abteilungen gibt es doch nicht) innehaben, oder?

Egal ob meine Annahme völliger quatsch ist oder nicht, mir ist wichtig, am Ende des Tages zu wissen, was ich getan habe. Eine gewisse Veränderung warzunehmen. In etwa wie ein Expansionsleiter, der sich am Ende des Projektes irgendwo hinstellen kann und sagen kann: "Guck mal, das Ding hier hab ich auf die Beine gestellt!".

Natürlich startet keine Karriere an dieser Stelle, aber gibt es bei VW überhaupt realistische Chancen, so einen Posten zu bekommen? Ich habe einfach Angst davor, 40 Jahre lang nicht aus ein und dem selben Büro heraus zu kommen und den ganzen Tag nur irgendwelche Zahlen zu prüfen. Wie sieht das am Ende des Tages aus? Und falls es schlecht aussieht: Was für alternativen habe ich?

Hey,

ich war insgesamt 1 Jahr Praktikant bei VW, kann daher ein bisschen Auskunft geben.

Thema Arbeitszeiten...
Bei VW arbeitet man als Tarifangestellter tatsächlich 35h die Woche. Dies ist Vertrauensarbeitszeit, heißt, du musst nicht stempeln oder irgendwo rechenschaft ablegen. Du behälst es für dich im Auge wieviel du pro Woche machst. Solltest du einen vorgesetzten haben der dich über längeren Zeitraum grundlos länger arbeiten lässt, kannst er sich mal schön beim betriebsrat melden ;)

Thema Aufgabenfelder:
Solltest du wissen was ein BWLer überhaupt machen kann, dann kannst du die antworten denken... Du hast aber zum einen die Möglichkeit in den Konzernmarken (VW Pkw, VW NFz etc) aktiv zu sein und dort operativer mitzuwirken oder eine Konzernstelle anzustreben, die sind aber eher strategischer Natur.

Wenn du am Ende des Tages wissen willst was du getan hast, dann solltest du am besten Handwerker werden. Volkswagen hat z.B. auch ne eigne Gärtnerei, vielleicht wäre ja das was.

Die meisten BWLer sind und bleiben immer einfache Sacharbeiter.. Da hast du nur mit viel Engangement und vorallem netzwerk bei VW ne Chance höhere Positionen zu erreichen.

Das gleiche gilt auch für Ingenieure in Grossunternehmen wie Dax30. Nicht nur für Autofirmen. Auch als Ingenieur hat man manchmal ein oder zwei Jahre nur für den Papierkorb gearbeitet. Das Handwerkerbeispiel macht absolut Sinn!!

Lounge Gast schrieb:

Wenn du am Ende des Tages wissen willst was du getan hast,
dann solltest du am besten Handwerker werden. Volkswagen hat
z.B. auch ne eigne Gärtnerei, vielleicht wäre ja das was.

Die meisten BWLer sind und bleiben immer einfache
Sacharbeiter.. Da hast du nur mit viel Engangement und
vorallem netzwerk bei VW ne Chance höhere Positionen zu
erreichen.

An den TE:
so wie sich dein beitrag liest, solltest du von unternehmen mit >vierstelligen mitarbeiterzahlen tunlichst abstand halten.

kann dir zu 95% garantieren, dass du bei zb vw nicht glücklich wirst.

das allermindeste was du tun solltest, ist ein praktikum.

Ich danke euch für eure Einblicke! Gibt es zufällig jemanden hier, der Erfahrung mit einem BWL Studium mit Schwerpunkt Personal hat und mir dazu etwas sagen kann? Ist das überhaupt gefragt?

Gefragt sind generell alle BWL-Schwerpunkte, nur das Angebot der Absolventen entscheidet sich ungemein. Typische Schwerpunkte wie Personal oder Marketing haben i.d.R. sehr hohe Absolventenzahlen, wohingegen z.B. Steuern wesentlich weniger hat. Du konkurrierst demnach mit einer Vielzahl von Absolventen.

Gerade bei Personal ist es dann sehr wichtig schon während des Studiums möglichst viele Praktika in dem Bereich zu machen und Kontakte zu knüpfen. Dann wirst du auch keine Probleme beim Einstieg bekommen.