Bereits dieser Textauriss macht deutlich dass es sich kaum noch um ein durchschnittliches/befriedigendes Zeugnis handeln kann. Mehr zur tatsächlichen Falltiefe lässt sich nur in Kenntnis des vollständigen Zeugnisses sagen.
Für die sinnvolle Bewertung und Kommentierung eines Zeugnisses benötigt man den vollständigen Text, quasi von der Über- bis zur Unterschrift. Grundsätzlich sollten der zu würdigende Zeitraum, die erlernte bzw. bekleidete Tätigkeit, die Branche und die Unternehmensgröße genannt werden.
Bereits der einleitende, den Zeugnisempfänger benennende Absatz enthält erste wertende Aussagen, genauso wie die Auflistung der Tätigkeiten. Diese wiederum korrespondieren mit den darauffolgenden Bewertungen der einzelnen Aspekte von Arbeits- und ggf. Führungsweise bzw. -leistung sowie von Fachwissen und Sozialverhalten.
Möglicherweise bedarf es in gerade diesem Fall aber auch weiterer Angaben, die einen erheblichen Einfluss auf die in deinem Zeugnis enthaltene Wertung haben können.
Der Text eines Zeugnisses beginnt nunmal mit dem Wort Zeugnis oder einem seiner Verwandten und er endet mit einer Unterschrift. Nur in diesem Kontext lässt er sich halbwegs seriös werten. Fast jede Formulierung in einem Zeugnis kann in einem geänderten Zusammenhang für eine gänzlich andere Aussage stehen. Jede der auf den ersten Blick positiven Aussagen kann durch den ausgelassenen Teil abgewertet werden.
WiWi Gast schrieb am 15.06.2020:
Hallo zusammen.
Leider bin ich mir ziemlich sicher, dass mein Ex-Chef mir Steine in den Weg legen möchte. Ich bin mir bewusst, dass diese Bewertung schlecht ist. Ich kann ja lesen. Aber ich bin mir nicht sicher, wie schlecht. Geht es noch (Note 3) oder ist es wirklich eine absolut schlechte Bewertung (Note 4 und 5). Ich werde ein angemessenes Zeugnis einklagen, wenn nötig. Aber vorerst sind mir die Hände gebunden und ich muss mich damit bewerben. Nur damit ich weiß, wo ich dran bin, bitte ich freundlich um Bewertung.
"Frau X wendete ihr Fachwissen mit Erfolg in ihrem Arbeitsgebiet an. Sie war motiviert und zeigte auch bei schwierigen Aufgaben Initiative und Engagement. Sie führte ihre Aufgaben sorgfältig und planvoll aus. Auch bei hohem Arbeitsanfall erwies sich Frau X als belastbare Mitarbeiterin. Ihre Arbeitsergebnisse waren von guter Qualität. Frau X hat unseren Erwartungen entsprochen. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Externen war stets korrekt.
Frau X verlässt unser Unternehmen zum (Datum).
Wir danken Frau X für ihre stets geleistete Arbeit und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute und beruflich weiterhin viel Erfolg."
Danke.
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